Praxisversicherungen & persönliche Absicherung – was für Praxisinhaber:innen wirklich wichtig ist

1. Die wichtigsten Praxisversicherungen

Betriebshaftpflichtversicherung

Die unverzichtbare Basis.
Sie schützt Sie vor den finanziellen Folgen, wenn durch Sie oder Ihre Mitarbeitenden ein Schaden entsteht – zum Beispiel durch einen Behandlungsfehler, eine falsche Beratung oder einen organisatorischen Fehler.
Tipp: Achten Sie auf ausreichende Deckungssummen und darauf, dass auch angestellte Ärzt:innen, Zahnärzt:innen und Vertretungen mitversichert sind.

Inhaltsversicherung

Sie ist das Pendant zur Hausratversicherung – nur für Ihre Praxis.
Versichert sind Einrichtung, Geräte, Instrumente und Vorräte gegen Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl und Vandalismus. 

Extra-Tipp: Ergänzen Sie den Schutz um eine Elektronikversicherung, falls Sie hochwertige digitale Geräte (z. B. Röntgen, CAD/CAM, Server) im Einsatz haben.

Betriebsunterbrechungsversicherung

Was passiert, wenn ein Brand, Wasserschaden oder ein längerer Stromausfall den Betrieb lahmlegt?
Diese Versicherung ersetzt die laufenden Kosten (z. B. Gehälter, Miete, Leasingraten) und entgangene Gewinne – bis die Praxis wieder arbeitsfähig ist.

Cyberversicherung

Mit der zunehmenden Digitalisierung in Praxen wächst auch das Risiko von Datenverlust, Ransomware und Hackerangriffen.
Eine Cyberversicherung schützt vor finanziellen Folgen und übernimmt oft auch die IT-Forensik, Benachrichtigungspflichten und PR-Kosten. 

Tipp: Eine enge Zusammenarbeit mit einem professionellen IT-Dienstleister ist hier hilfreich.

Rechtsschutzversicherung

Ob Streit mit Vermieter, Personal, Patienten oder Lieferanten – juristische Konflikte lassen sich nie ganz vermeiden.
Eine spezialisierte Praxisrechtsschutzversicherung deckt Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten ab und ist für Praxisinhaber:innen sehr zu empfehlen.

2. Persönliche Versicherungen für Praxisinhaber:innen

Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)

Der Klassiker – und absolut unverzichtbar.
Schon eine Handverletzung oder chronische Erkrankung kann einen Einkommensausfall bedeuten.
Achten Sie auf:

• Berufsspezifische Definition (z. B. „Zahnarzt“ statt „Arzt“)
• Dynamische Anpassung der BU-Rente wichtig
• Vergleichen Sie verschiedene Gesellschaften

Private Krankenversicherung (PKV)

Für Selbstständige meist Standard – wichtig ist aber, dass Leistungen wie stationäre Wahlleistungen, Zahnersatz und ganz wichtig Krankentagegeld passend gewählt sind. 

Prüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Tarif noch zu Ihrer Lebenssituation passt.

Krankentagegeldversicherung

Für alle, die in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben wollen oder müssen, ist das Krankentagegeld besonders wichtig.
Denn als Praxisinhaer:in müssen Sie sich selbst um Ihr Einkommen im Krankheitsfall kümmern - eine Lohnfortzahlung wie bei Angestellten gibt es nicht.Mit einer ergänzenden Krankentagegeldversicherung sichern Sie Ihr Einkommen ab, sobald Sie krankheitsbedingt nicht arbeiten können.

Tipp: Stimmen Sie den Beginn der Leistung (z. B. ab dem 15. oder 22. Krankheitstag) genau auf Ihre Rücklagen ab – so vermeiden Sie Versorgungslücken.

Risikolebensversicherung

Schützt Ihre Familie und Geschäftspartner, sollten Sie unerwartet versterben.
Gerade bei Praxiskrediten oder Gemeinschaftspraxen ist sie wichtig, um im Todesfall finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.

Altersvorsorge

Viele Ärzt:innen verlassen sich auf das Versorgungswerk – das reicht aber oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Ein gezielter Aufbau privater Rücklagen (z. B. Fondsrente, Immobilie, Geldanlagen) ist entscheidend.

3. Versicherungsschutz regelmäßig prüfen

Ihr Bedarf verändert sich mit jeder Praxisphase: Gründung, Wachstum, Mitarbeitende, Kooperation, Verkauf.
Mindestens alle zwei Jahre sollten Sie Ihren Versicherungsschutz prüfen – idealerweise mit spezialisierten Expert:innen, der oder die sich auf Ärzt:innen und Zahnärzt:innen spezialisiert hat.

Fazit

Ein optimal abgestimmtes Versicherungskonzept schützt Sie, Ihr Team und Ihre Praxis vor existenzbedrohenden Risiken – und gibt Ihnen Sicherheit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Ihre Patientinnen und Patienten. 

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